ROTWEISS Imprägnierung
ROTWEISS Imprägnierung
- Artikelnr. 2505
Achtung
H319 Verursacht schwere Augenreizung
P101 Ist ärztlicher Rat erforderlich, Verpackung oder Kennzeichnungsetikett bereithalten.
P102 Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen. P280 Augenschutz/Gesichtsschutz tragen.
P305+P351+P338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
P337+P313 Bei anhaltender Augenreizung: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.
Arbeitsschritte
Die Lösung aufsprühen und das gereinigte Gewebe gleichmäßig benetzen. Unterstützend kann dazu ein weicher Schwamm/Pinsel/Bürste verwendet werden. Anschließend das Gewebe vollständig trocknen lassen.
Eine eventuelle zweite Schicht kann bereits auf das noch feuchte Gewebe aufgebracht werden.
Ein allgemeiner Überblick zur Fahrzeug- und Oberflächenpflege mit seinen Bereichen
Reinigen – Polieren – Versiegeln
findet sich unter der Rubrik Tutorials.
Ausgewählte Fälle der Oberflächenpflege und besondere Anwendungsmöglichkeiten sind unter der Rubrik Anwendungsfälle beschrieben.
Fluorcarbonfreie Imprägnierung
In den vergangenen Jahren haben sich unterschiedlichste Regularien in Bezug auf chemische Produkte geändert, mit der Prämisse Produkte schonender in Bezug auf Mensch und Umwelt zu gestalten. Diese rechtlichen Änderungen führten auch zur Anpassung jener Produkte, welche für die (Grund-) Imprägnierung von Stoff- und Gewebeerzeugnissen eingesetzt werden. Die wasserabweisende Wirkung, meist als DWR (Durable Water Repellency, also wörtlich „dauerhafte Wasserabweisung”) bezeichnet, wurde und wird zum Teil immer noch mit Per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) oder kurz Fluorcarbon erzeugt. Der Einsatz von PFC ist wegen den eher schädlichen Eigenschaften für Mensch und Umwelt rückläufig – egal ob es sich um Zelt oder Plane, Cabrioverdeck oder Fußmatte, Outdoorkleidung oder -Ausrüstung handelt. Jedoch geht der Verzicht zu Lasten der Wasserabweisendenwirkung – die Imprägnierung lässt schneller nach. Es ist deshalb empfehlenswert bereits ein bis zwei Jahre nach dem Neuerwerb von Textil- und Gewebeprodukten die Imprägnierung zu erneuern und mindestens diesen jährlichen bzw. zweijährlichen Rhytmus beizubehalten.
Unsere ROTWEISS Imprägnierung wurde zum Schutz von Mensch und Umwelt bewusst ohne Fluorcarbon entwickelt, wohlwissend dass dies mit einer etwas schwächeren Wirksamkeit erkauft wird.
Weiteres zur Wirkung und dem Einsatz von PFC finden Sie nachstehend. Doch zuerst noch etwas allgemeines zu…
Wasserabweisende Wirkung von Imprägnierungen
Obwohl DWR für “dauerhaft wasserabweisend” steht, sollte man dennoch im Hinterkopf behalten, dass dauerhaft nicht ewig und wasserabweisend nicht wasserdicht bedeutet! Dies nur als kleiner einleitender Hinweis.
Die Imprägnierung schützt die äußerste Textilschicht vor Nässe. Bei vielen Textilien, insbesondere bei Outdoor-Bekleidung, folgen dann weitere Gewebeschichten, eine besondere Webart oder Laminate und Membranen, welche das Wasser draußen halten. Durch Umwelteinflüsse und Verschmutzung, aber auch durch den alltäglichen Gebrauch und Reinigung lässt die Imprägnierung mit der Zeit nach. Um das Gewebe weiterhin vor Nässe und Schmutz zu schützen, sollte die Schutzschicht erneuert werden. Das gelingt z.B. mit der ROTWEISS Imprägnierung.
Was sind PFC und wofür werden sie eingesetzt?
Per- und polyfluorierte Chemikalien oder eben kurz PFC sind eine Gruppe von Stoffen, die aus einer Mischung von Kohlenstoff und Fluor bestehen und in verschiedenen Kombinationen gebildet werden können. Ein großer Vorteil dieser Stoffe ist die langanhaltende Schutzfunktion mit ihrer wasser-, fett-, öl- und schmutzabweisenden Wirkung. Auf Grund dieser Besonderheit ist ihr Einsatz sehr beliebt bei Textilien, welche im Outdoorbereich eingesetzt werden – Outdoor-Bekleidung und -Ausrüstung, bei Planen und Zelten. Aber auch in der Metallverarbeitung, in Löschmitteln sowie bei Teppichen und Polstern (z.B. für PKWs) werden sie verwendet.
Das Problem mit den PFC ist, dass sie kaum oder gar nicht biologisch abbaubar sind – sie sind von Menschen gemacht und kommen in der Natur nicht vor. Werden sie in die Umwelt freigesetzt so sind sie überall zu finden. In der Luft, im Wasser und im Boden. Und folglich gelangen sie auch in den Körper von Lebewesen, auch in den des Menschen. Sie stehen in Verdacht das Immun-, Hormon- und Fortpflanzungssystem zu beeinträchtigen und Krebs zu verursachen. Einige PFCs sind bereits nachweislich als ökologisch bedenklich bzw. als PBT-Substanz (persistent, bioakkumulativ, toxisch) eingestuft. Perfluoroktansäure (PFOA), Perfluornonansäure (PFNA) und Perfluorhexansulfonsäure (PFHxS) sowie weitere, stark fluorierte, persistente und bioakkumulative Verbindungen gelten als schädlich. Und die Perfluoroktansulfonsäure (PFOS) wurde bereits 2010 in Europa verboten. Diese persistenten Verbindungen bauen sich nicht selbstständig ab und müssten eigentlich unter sehr hohen Temperaturen verbrannt werden.
Nach den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen besteht kein direktes gesundheitliches Risiko zum Beispiel durch das Tragen von mit PFC behandelter Kleidung. Sondern durch die Aufnahme von Getränken und Nahrung, welche PFCs enthalten. Die Freisetzung von PFC in die Umwelt geschieht im Herstellungs- und Produktionsprozess, bei der Reinigung von PFC-haltigen Produkten und bei deren Entsorgung.
Verzicht auf PFC
Da mittlerweile nicht mehr nur PFOA und PFOS, sondern eben sämtliche Fluorcarbone als gesundheitlich und umwelttechnisch bedenklich gelten, wird nach Alternativen gesucht. Und obwohl Fluorcarbone eigentlich herausragend als Imprägnierungsmittel sind, wegen der langen Haltbarkeit, wegen der schmutz-, öl-, fett- und wasserabweisenden Wirkung, sind sie nicht unersetzbar. Was ja auch unsere Imprägnierung seit Jahren beweist!
Und das ist insgesamt betrachtet eine gute Nachricht. Als Ersatzstoffe kommen z.B. bei Outdoor-Textilien vielfach Silikone oder Polymere zum Einsatz. Für Imprägniermittel bietet sich als Basis z.B. auch eine aliphatische Kohlensäuren an. All diese Ersatzstoffe weisen ebenfalls sehr gute wasser- und schmutzabweisende Eigenschaften auf. Einschränkungen gibt es lediglich beim Schutz vor öligen oder fettigen Verunreinigungen. Aber ehrlicherweise sind die im Fall von Planen, Zelten, Cabrioverdecken und Outdoorbekleidung nicht zu häufig anzutreffen.